

Ich habe es geschafft! Ich bin in Pamplona und habe auch ein Bett gefunden. ? Aber mal von Anfang an. Heute Morgen war ich ungewöhnlich entspannt. Vielleicht hatte ich ja meine Aufregung die letzten Tage schon aufgebraucht. Der Flug nach Bilbao war ruhig und ich hatte zwei Plätze neben mir frei. Ein Bus, den ich erst finden musste fuhr uns nach Bilbao Zentrum. Drei Stunden später fuhr dann der nächste Bus 2 Stunden nach Pamplona. Inzwischen hatte ich Michael und Ute aus Herten kennengelernt und die Zeit war sehr kurzweilig. Bis hier war ich immer noch sehr entspannt.Endlich angekommen in Pamplona wurde es dann doch nervig. Meine Suche nach einer bestimmten Herberge, war ein irren durch eine völlig fremde Stadt. Immer wieder wurde ich in die falsche Richtung geschickt, die ich Schäfchengleich einschlug. Langsam war mein Akku leer und ich wollte nur noch ankommen. Mein Gefühl sagte mir, dass ich falsch laufe. Also wieder fragen. Eine super nette spanische Familie zeigte mir den Weg zur Herberge, die aber leider schon voll war. Ich hätte heulen können. Also weiter suchen. Inzwischen waren schon 1 1/2 Stunde vergangen. Völlig erledigt kam ich in eine Herberge, die mir sagte, dass sie auch voll wäre. Jetzt stand mir das Wasser wirklich in den Augen. Rettend kam mir die Herbergsmutter zur Hilfe! In meinem schlechten Englisch kam wohl rüber, das ich drei Betten suche. ? Gott sei dank war Bett Nummer acht in einem 10 Bett Zimmer noch frei.Puh!!! Jetzt sitze ich satt und völlig müde im Aufenthaltsraum der Herberge mit lauter anderen tippenden Pilgern. Ein Hoch auf Free Wifi?
Ach ja, meine spanische Simcard funktioniert noch nicht, wie sie soll. Daher komme ich nur sehr begrenzt ins Internet. Vielleicht bis morgen.




Heute vor drei Wochen ist mein Vater gestorben. Voller Dankbarkeit durfte ich ihn auf seinem letzten Weg begleiten. Diese Zeit hat mich zutiefst berührt und bewegt. Der Schmerz war und ist immer wieder unendlich groß. Er hat mich gleichzeitig gelähmt und auch durchgeschüttelt. Auf jeden Fall hat mich die ganze Situation wachgerüttelt! Ich habe auf mein Leben geschaut, so richtig, und habe mich gefragt: Was will ich wirklich? Wieviele Zimmer meines Seins habe ich noch nicht betreten, aus Unkenntnis, aus Angst?! Wie unendlich groß ist mein Potential und warum fühlt es sich so an, als würde ich es nur mit einem Teelöffel schöpfen? Am 25.2. um 14:00 Uhr habe ich eine Entscheidung getroffen!