Und dann kommt es doch anders, als man denkt

Nach einer ganz fürchterlichen Nacht, in der mich gleich mehrere Mücken vernaschen wollten, haben wir erst einmal in Ruhe in einem typisch portugiesischen Café gefrühstückt. Zur Zeit ist es meist Toast und Kaffee.

Und da wir uns für heute nur eine kurze Etappe von 11 km vorgenommen hatten, war genug Zeit, diesen alten Ort “ Viana do Castelo“ zu besichtigen. Gestern war ich viel zu erschöpft, um noch richtig wahrzunehmen.

Mit einem Schienenaufzug, sind wir den Berg hoch zur schönen Basilika Santa Luzia. Es ist auch möglich, den Weg zu Fuß zu laufen. Aber es geht 1,7 km richtig steil Bergauf und danach war uns heute gar nicht. Die Aussicht war phänomenal, wir konnten den Weg sehen, den wir schon gelaufen sind. Laut Buch müssten es jetzt 93 km sein. 💪

Ich möchte ein für mich tiefes Erlebnis und ein paar Gedanken mit euch teilen. Ich war in einer Kirche und die Maria- Statue zog mich magisch an. Ich setzte mich direkt vor Sie und es war, als würde sie mich anschauen.

Sie schaute ganz tief in mich hinein und ich fühlte mich in diesem Moment bedingungslos geliebt. Sie hüllte mich regelrecht ein. Da war absolute Annahme und ein Gefühl von Geborgenheit. Mir liefen die Tränen über die Wangen. Es ist schwierig, dass erlebte in Worte zu fassen. Ich empfand diese Kirche, wie ein Portal zu etwas Größerem. Ich könnte Gott sagen. Aber dieser Begriff ist so voller Missdeutungen, dass ich ihn nur ungern benutze. Es ist wie eine Meditation, so voller Frieden und einer direkten Verbindung zu mir selbst. Gleichzeitig mit dem Bewusstsein, mit allem Verbunden zu sein. Ein Teil etwas ganz Großem zu sein.

Auf diesem Camino fühle ich mich zutiefst verbunden mit Maria und auch Maria Magdalena. Bei meinem letzten Weg war es Jesus. Damals auch eine neue Erfahrung. Ich bin gespannt, wie es weiter geht.

Statt des geplanten Küstenwegs, sind wir mir mehr im Landesinnern gelaufen. Das hatte sich einfach so ergeben. An einer Stelle war ein wunderschönes Anwesen.

Beim Fotografieren kamen wir mit dem Besitzer ins Gespräch, der oben links über der Mauer lehnte. Er lud uns ein, uns sein Anwesen zu zeigen. Es war Wow!!! Dieses Anwesen ist seit dem 1500 Jahrhundert im Besitz der Familie. Der König damals ist auf seinem Pilgerweg damals dort vorbei gekommen. In diesem Zug hat er der Familie besondere Rechte über das Land und die Kirche dort zugesprochen .

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Es hat einen traumhaft schönen und riesig großen Garten und eigene Quellen.

Jetzt weiß ich, warum wir den Küstenweg nicht gelaufen sind 😄Wir mussten dort vorbei kommen.

José, Anastasia aus Russland und wir beide.

Jetzt sind wir in einer richtig schönen Herberge in Paçô und haben einige vertraute Pilger wieder getroffen. Unter anderem Carla, die im Flugzeug neben uns saß. Und der Besitzer hier ist in Iserlohn geboren. 😊Kleine Welt!

10 Gedanken zu „Und dann kommt es doch anders, als man denkt“

    1. Ehrlich Andrea, wenn ich weiß, dass mein Blog so eine Wirkung hat, dann motiviert mich das noch mehr. Also, stell dich schon mal darauf ein. Wir laufen heute 18 km. 😅Ein Teil davon an der Küste entlang und dies ein letztes Mal. Morgen geht es dann ins Landesinnere 😍💋❤️

  1. Liebste Claudia,
    die Woche war so strubbelig, dass ich ferade edst dazu gekommen bin, mal in deinen Blig zu schauen.
    Wie wunderbar!!!
    Bin gleich ein Stück mit auf die Reise gegangen, so großartig lebensnah sind deine Texte… Ich höre dich förmlich erzählen. 😉
    Und sooo schöne Bilder – am liebsten würde ich mich auch direkt auf den Weg machen.
    Ich wandere jetzt aber nur zum Espressokocher und freue mich schon auf deinen nächsten Eintrag.
    Euch einen großartigen Tag voll wundersamer Begegnungen 🍀
    wünscht Annette

  2. Liebe Claudia,
    auch ich bin erst jetzt auf Deine Seite gekommen und freue mich riesig für Dich/Euch.
    Eine weitere wundervolle Reise Euch mit weiter so vielen Eindrücken und Erfahrungen.
    Ganz liebe Grüße und viel Kraft

  3. Guten Morgen Ihr Beiden..💋💋 Die Bilder sind wunderschön, ein echtes Relict aus einer anderen Zeit..👍 Das macht Eure Wanderung so besonders: eine wunderschöne Landschaft, nette Menschen und ganz besondere Erfahrungen..❤❤ für heute wünsche ich Euch einen schönen Tag..🚶‍♀️🚶‍♂️💋💋❤❤

  4. Liebe Claudia,
    es ist so schön von dir/euch zu lesen. Es macht richtig Lust den ganzen Weg zu gehen. Da wir ja hier zur Zeit in Finisterra sind kann ich so nachvollziehen, wie du dich verbunden mit allen fühlst. Die Begegnungen der Menschen, die umwerfende Natur und ein grosses Herz im Einklang . Und das mit deinem Liebsten zu teilen. Wau, was für eine Erfahrung. Weiterhin eine gute Zeit für euch. Frauke

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