Jetzt habe ich auch mein persönliches Ziel erreicht- Fisterre, das Ende der Welt! Ich bin ungefähr 90 km von Santiago entfernt. Einige Pilger sind zu Fuß gekommen, andere mit dem Bus und ich mit dem Auto. Der Leuchtturm, bzw. das Cap Fisterre liegt noch einmal 2,2 km auswärts. Alles ist hier hügelig, bewaldet und felsig. Es gibt aber auch die eine oder andere Bucht mit Sandstrand.
Am Cap ist es unter Pilgern so üblich, ein Kleidungsstück oder so etwas zu verbrennen. Ich habe ein kleines blaues Läppchen ausgewählt, was mir treue Dienste erwiesen hat. Meine Kleidung brauche ich ja schließlich noch für meinen nächsten Weg ?.
Ich habe noch ein paar bekannte Gesichter getroffen.Pilger, die ich vor Tagen oder Wochen in einer Herberge kennen gelernt habe.
Heute habe ich bewusst wahrgenommen, dass ich nun keine Pilgerin mehr bin. Ich habe den Schritt daraus gemacht. Auch damit geht es mir gut. Ich genieße die saubere Bettwäsche, Handtücher, die einen wirklich abtrocknen und das Faulenzen. Ich glaube, mein Körper findet das auch gut. In meinem Herzen wird ewig die Verbundenheit bleiben, mit all den schwitzenden, strahlenden und laufenden Pilgern.
Ich habe heute am Strand einfach so rumgelegen und habe die Sonne genossen. Ich schalte jetzt um auf Urlaubsmodus. ? Morgen fahren wir nach León und Dienstag geht es weiter in die Pinchostadt San Sebastian. Und so schmelzen die Kilometer zurück nach Deutschland. Wenn ich zurück bin, melde ich mich noch mal. In der Zwischenzeit können wir uns alle mal überlegen, welchen gelben Pfeilen wir in unserem Leben folgen. Was sagt mir, das ich richtig bin? Wo geht es lang? Was ist mein Ziel?
Ich umarme euch alle ❤️ Bis bald❣